Ein etwas unplanmäßiger Artikel, den ich hier mal einwerfen werde.
Gestern berichtete Heise über den „Prügelpolizist“ Erkan C., der unter Anderem auf der „Freiheit statt Angst“ Demo September letzten Jahres in Berlin für Unruhe und Empörung sorgte.
Mein Artikel über dieses Geschehen auf der FSA09 wurde netterweise verlinkt, dadurch wurde ich Aufmerksam.
Es hat nun also Konsequenzen für den Polizisten, der sichtlich ohne Grund gewalttätig gehandelt hat. Wenige Stunden und Tage nach diesem Zwischenfall wurde einiges bekannt sowohl über den Polizisten als auch über den Fahrradfahrer, die beide nicht gerade eine weiße Weste haben. Der negative Auftritt des Radfahrers fiel bereits wenige Monate zurvor bei einer Tempelhof Demo auf: Video. Link von Peter Piksa.
Der namentlich bekannte Polizist Erkan C. (30) wird nun zu einer Geldstraße von insgesamt 4800€ verurteilt. Aufgrund mildernder Umstände wurde von einem höheren Geldbetrag abgesehen. Diese Umstände waren der erhöhte Stressfaktor. Viele denken, dieser Stressfaktor wäre diese Demo gewesen. Die meisten Newsseiten vermitteln diese Halbwahrheit. Heise klärt auf:
„Weil die Tat kurz nach einem ebenfalls über Blogs und Streamingportale bekannt gewordenen Polizeiangriff auf einen Radfahrer stattgefunden hatte, so die Argumentation, sei der Beamte unter „Stress“ gestanden.
Wenn allerdings selbst so (wie vom Gericht bestätigt) objektiv ungefährliche Situationen bei C. Stress auslösen, der Bürger in schwere Gesundheitsgefahren bringt, dann fragt sich, ob ihn sein Arbeitgeber nicht besser durch eine weniger anfällige Person ersetzt sollte.“
An dieser Stelle kriege ich Kopfschmerzen vom vielen Kopfnicken, so sehr möchte ich zustimmen.
Wer sich emotional so schnell auf ein so gefährliches Niveau begibt hat in einer solchen Spezialeinheit „an der Front“ nichts zu suchen! Die Einheiten haben viel Verantwortung durch ihre Streitschlichtende Aufgabe, da sollte ein starkes Nervenkostüm vorhanden sein. Sicherlich ist der Stress nicht von der Hand zu weisen aber diese Reaktion ist natürlich völlig überzogen und sollte nicht durch strafmildernde Reaktion unterstützt werden.
Fazit: Dass es auch 1 Jahr danach noch zu einem Urteil kommt ist gut, der Polizist kommt also nicht ohne Strafe davon. Dass es ein Jahr gedauert hat ist schade. Dass es nur eine Geldstrafe ist ebenfalls. Aber ein Schritt in die richtige Richtung. Besser wäre aber immernoch eine eindeutige Kennzeichnung von Polizisten.