Die Aufgabe ist eigentlich trivial: in GMail ein „Senden als“-Konto einzurichten ist kinderleicht, eigentlich. Man benötigt den SMTP Server des Mailservers, inklusive Zugangsdaten. Ist bei 98% der Mailserver und Mailanbieter auch kein Problem, nur die Office365 Kunden müssen aufpassen. Denn Office365 in GMail als „Senden als“ Konto einzurichten erfordert jetzt etwas Recherche.
Der Fehler: smtp.office365.com
Wer mal googelt oder einfach öfter mit Office365 arbeitet, kennt einen SMTP Server: smtp.office365.com
Diesen findet man auch auf so ziemlich jeder Internetseite, egal ob von Microsoft oder anderen Seiten: 0 (Office365 Account-interne Hilfe), 1, 2, 3, 4, 5, usw…
Wer es damit versucht, bekommt vielleicht das hier zu sehen:
„Authentication failed. Please check your username/password.
[Server response: read error: generic::deadline_exceeded: read timeout code(0) ]“
Die Nutzerdaten sind natürlich korrekt, der Fehler steckt woanders. Weder ein Mailverkehr mit dem Domainhoster noch ein Telefonat mit Microsoft (und das ist eigentlich das Traurige daran) brachte Erleuchtung.
Die Lösung: Lokalisierte SMTP-Server
Einige Google Anfragen später wurde ich endlich HIER fündig: Microsoft nutzt für sein Office365 zwar den Ober-Alias smtp.office365.com, dahinter stecken aber lokalisierte Kontinent-SMTP-Server mit eigenen Namen. Und aus irgendeinem Grund – ich weiß an der Stelle auch noch nicht ob das ein Problem von GMail, Office365 oder einer Kombination aus GMail-Domainhoster-Office ist – funktioniert das Einrichten in GMail nicht (mehr?) mit diesem SMTP Alias.
Stattdessen brauch man die SMTP Servernamen des passenden lokalisierten Servers, den bekommt ihr so:
- ping outlook.office365.com
- nslookup smtp.office365.com
- SSH auf smtp.outlook365.com auf Port 25
- dig smtp.office365.com
outlook-emeaeast.office365.com für Deutschland beispielsweise.
Dass der Hinweis nicht mal von einem Microsoft Supportmitarbeiter kommt, wenn man von Fehlern beim Verbinden mit smtp.office365.com erzählt und sogar den Fehlerscreenshot von oben zeigt, ist beunruhigend.
Das Problem haben auch andere Anbieter wie z.B. Mailbox.org.
Ein ganz anderes Problem: Die „Senden als“-Funktion von GMail ist ziemlich scheiße. Im „From:“-Header der E-Mail steht zwar die eingerichtete Adresse, im FROM-Wert der SMTP-Kommunikation verwendet Google aber weiterhin die GMail-Adresse.
Je nach Mailclient wird einem entweder das eine oder das andere angezeigt. Das führt in deinem Fall potentiell auch dazu, dass dir Kunden nicht an deine Barketing- sondern deine GMail-Adresse antworten.
Verstehe, habe gar nicht gewusst, dass GMail das nicht sauber macht. An sich hat mir das noch keiner mitgeteilt. Und was die Antwort der Empfänger angeht: bei jedem „Sender als“ kann man eine „reply to“ Adresse eingeben. Die setze ich natürlich immer auf die gleiche Adresse, daher kam bisher auch jede Mail, die ich von Barketing rausgeschickt habe, auch wieder zu der Barketing Adresse zurück.
Ich hatte jetzt die letzten Jahre ein ähnliches Setup, nur halt mit Google Apps (for Businesses) statt mit GMail. Beim Großteil der Empfänger funktioniert es – die antworten an die jeweilige Absenderadresse. Einige Mailcliententwickler sehen das aber offenbar als Manipulationsversuch an und verwenden deshalb die Adresse aus dem Envelope. Hatte ich jetzt in knapp 3 Jahren zwar nur eine handvoll Male, aber genau diese Male war es wichtig, dass sie die richtige Adresse verwenden. ^^