Was ist heutzutage besonders nervig und trifft immer mehr Menschen? Die (teils extrem) kurze Akkulaufzeit von Smartphones! Viele Apps versprechen Abhilfe und längere Akkulaufzeiten. Stattdessen kann es passieren, dass die Akkulaufzeit nicht spürbar verlängert wird und zusätzlich unangenehme Nebeneffekte auftreten. Vor allem die Netzwerkfunktionen (mobiles Netzwerk, WLAN, VPN), Bluetooth, GPS und NFC verbrauchen einiges an Strom und werden deshalb von manchen Apps beeinträchtigt.
Einige einfache Tipps können die Akkulaufzeit auch schon stark erhöhen ohne ungewollte Störungen mitzubringen. Die Punkte sind nicht sortiert, einfach nur zusammengetragen.
Hinweis: Wenn ich im Pfad zu einer bestimmten Einstellung Klammern benutze, liegt das an der unterschiedlichen Menüstruktur verschiedenster Android UIs. Manchmal sind die Menüpunkte auch anders benannt oder vielleicht in anderen Menüpunkten eingebettet. Die Menüpfade müssen also nicht bei jedem Smartphone zu 100% stimmen.
- Androidnutzer erhalten einige Statistiken über Akkustatus und -verbraucher in den Einstellungen -> Power (Akku) -> Akkuverbrauch.
In den meisten Fällen wird die Bildschirmhelligkeit ganz oben stehen, oftmals mit großem Abstand zu anderen Verbrauchern.
Daher als ersten Tipp: achtet auf eure Bildschirmhelligkeit! Wenn euer Smartphone automatische Bildschirmhelligkeit anbietet, solltet ihr das unbedingt nutzen. Ansonsten manuell: je dunkler das Display, desto geringer der Akkuverbrauch. In dunklen Räumen gleich runterstellen, in hellen Räumen so hell einstellen, dass ihr gerade so gut sehen könnt.
Dafür eignet sich das Helligkeits-Widget, mit welchem man schnell zwischen 3 Helligkeitsstufen wechseln kann. - Display Timeout runterstellen. Wenn das Display nach 15 bis 30 Sekunden automatisch ausgeht, spart das auf Dauer sehr viel Akkupower. Einzustellen unter Einstellungen -> Anzeige -> Display-Timeout/Ruhezustand. Ebenso ist es empfehlenswert nach der Benutztung des Smartphones das Display per Druck auf die Power Taste direkt in den Ruhezustand zu schalten, anstatt es vom Timeout abdunkeln zu lassen. Diese zwei kleinen Hinweise summieren sich über den Tag enorm.
- Animierte Bildschirmhintergründe sind wahre Stromfresser, deaktivieren! Einfache Hintergrundbilder taugen auch. Ein einfaches schwarzes Hintergrundbild spart am meisten. Ebenso animierte Widgets, die mit tollen Animationen beispielsweise das Wetter anzeigen. Vor allem Social Widgets, die neben Animationen auch die Netzwerkverbindung belasten. Weg damit.
- Gerade nicht benötigte Features, wie Bluetooth, WLAN, GPS, Synchronisierung, mobiles Netzwerk, Hotspot usw deaktivieren. Aktiviert die Dienste nur, wenn ihr sie gerade benötigt. Das erhöht neben der Akkuleistung auch die Sicherheit des Geräts.
- Gerade nicht benötigte Apps beenden. Viele Apps bleiben im Hintergrund offen, da sie beim Druck auf die Home Taste nicht beendet, sondern nur „pausiert“ werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten diesen Stromfresser entgegenzutreten: entweder schließt man die Apps selbstständig regelmäßig oder man installiert sich automatische Taskkiller, wie beispielsweise den kostenlosen Advanced Task Killer. Manuell beenden geht über den letzte-Apps-Manager; auf vielen Smartphones über den Button erreichbar, bei manchen Modellen durch längeren Druck auf die Home Taste, meistens aber auch über die Einstellungen -> Apps/Anwendungen -> „Nur ausgeführte“ listet alle aktiven Programme. Schließt vor allem große Programme wie Spiele ordentlich. Taskkiller Apps sind für diesen Job aber auch zu empfehlen.
- Wenn das Internet mal nicht so wichtig ist gibt es 2 Stromspartipps: entweder die mobile Datenverbindung komplett deaktivieren oder den GSM statt WCDMA Netzwerkmodus einstellen. Letzterer aktiviert eine langsamere Internetverbindung, die aber weniger Akku benötigt als die standardmäßig aktivierte schnelle 3G/HSDPA Verbindung. Beides ist zu finden in den Einstellungen (-> Drahtlos und Netzwerke ->) Mobile Netzwerke -> Netzmodus. Manchmal steht da auch „3G-Netzwerke“ und „2G-Netzwerke“, dann zum Stromsparen hier 2G-Netzwerke einstellen. Manchmal auch „UMTS“ und „GSM“, dann „GSM“ zum Stromsparen.
- Besseren/neuen Akku kaufen! (Nur für diejenigen, die noch ein Smartphone mit abnehmbarer Rückseite und somit austauschbarem Akku haben…) Für viele Smartphones gibt es bessere Akkus als die standardmäßig eingebauten, einfach mal nach dem Handymodell und „Akku“ googeln oder in spezialisierte Akkushops wie akkuline.de schauen.
Beispiel: Das HTC Desire Z wird mit einem 1300mAh Akku ausgeliefert, bei Amazon gibts für ein paar Euro einen 1600mAh Akku, also 23% mehr Leistung!
Akkus werden mit der Zeit übrigens schwächer. Dieser Effekt ist in modernen Akkus relativ gering, trotzdem haben die meisten Smartphone Akkus nach 2 Jahren einen beträchtlichen Teil ihrer Leistung verloren. Ein neuer Akku bewirkt Wunder.
Ich habe die Effizienz solcher „Energiespar-Apps“ sowieso immer angezweifelt, da helfen einem solche Tipps viel mehr! Ich selber schau einfach penibel auf die Helligkeit meines Displays, das ja wie oben schon beschrieben das größte „Übel“ ist.