Es folgt der Test #3 in meiner Antivirus Testserie. Nach Kaspersky Anti-Virus 2011 und ESET NOD32 Antivirus 4 möchte ich heute Avira Antivir 10 Premium genauer unter die Lupe nehmen.
Avira Antivir Premium richtet sich an Privatanwender und enthält alle nötigen Komponenten: Virenschutz mit „Guard“ Echtzeitschutz und einen Online Schutz mit Mail-, URL-, Phishing- und Streamingschutz. Dazu die Extras wie einen ausführlichen Ereignisberichterstatter, Scanprofile, Taskplaner und eine Rettungs-CD lässt sich auch erstellen.
Was an dieser Stelle für Privatanwender interessant sein könnte ist der Preis, der sich von fast allen Antivirenprogrammen im privaten Sektor unterscheidet. Mit 19.95€ ist Antivir Premium nämlich eins der günstigeren Programme.
Die Oberfläche ist übersichtlich und macht einen geordneten Eindruck. Im „Status“ informieren 4 Icons über die wichtigsten Statusmeldungen, 4 Menüpunkte auf der linken Seite ermöglichen den Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. In dieser Übersicht lässt sich der Guard schnell deaktivieren oder Ausnahmen einrichten wenn möglich. 2 wichtige Funktionen direkt im Zugriff.
Im linken Menü direkt unter dem Status befindet sich die Ereignisanzeige. Diese ist recht ausführlich, lässt sich filtern, in die einzelnen Unterkategorien aufteilen und ermöglicht damit eine gute Überwachung des Programms und allen Events. Das ist vor allem hilfreich wenn fremde Personen den Computer mitnutzen und man nicht bei jeder Virenmeldung oder Warnung gerade vor Ort ist.
Die „Berichte“ darunter fassen nochmal etwas gröber die Update- und Scanmeldungen zusammen. Beide „Berichtsfeatures“ ergänzen sich zwar, warum hier aber eine Trennung erfolgte wird mir nicht klar. Die 2 Features könnten aber auf ein Fenster bzw. 1 Feature vereint werden.
Im Menüpunkt „Lokaler Schutz“ hat man Zugriff auf die wichtigsten Scanmöglichkeiten, kann Scanprofile erstellen, ändern, löschen, Desktopverknüpfungen erstellen oder Profile mit Systemadministratorrechten ausführen. Die Handhabung ist angenehm einfach und die bestehenden Profile sind bereits gut vorbereitet. Die Möglichkeit Shortcuts zu erstellen ist ebenfalls eine sehr gute Idee.
Zum Virenscan an sich. Der Guard passt gut auf. Während der Computernutzung kann es durchaus vorkommen, dass der Virenscanner auf einmal Alarm schlägt. Allerdings verhält sich Antivir hier genauso sensibel wie andere Anbieter auch. So verweigerte mir Antivir mein neues Need for Speed Hot Pursuit genauso wie Assassins Creed 2. Antivir vermeidet es aber überzureagieren und überlässt dem User jegliche Reaktion. Bis dieser eine Entscheidung trifft wird erstmal nur der Zugriff auf diese Datei verhindert. Bei „Details“ kann man nun verschiedene Aktionen in die Wege leiten.
Und das obwohl die heuristische Erkennung auf „niedrig“ gestellt ist, man könnte sie jetzt nur noch gänzlich deaktivieren um diese False Positives zu verhindern.
Am besten feilt man in diesen Situationen an den Einstellungen; diese kann man sich in einer normalen und einer erweiterten Ansicht ansehen. Die „Expertenansicht“ lässt soweit keine Wünsche offen, hier können ganze Ordner oder einzelne Dateien zu Ausnahmen hinzugefügt werden. Ich habe bei mir die heuristische Erkennung des Guards deaktiviert und dafür die Erkennung beim Scan auf die mittlere Stufe gestellt. So meckert der Wächter im Hintergrund nicht falsch aber wenn ich auf Verdacht scanne wird jeder Übeltäter gefunden (naja, Idealfall, nech).
Der Online Schutz wacht im Hintergrund und überprüft besuchte URLs, geklickte oder Drive-By-Downloads und E-Mails von lokal installierten Mail Clients.
Bis jetzt habe ich von dem Feature noch nichts bemerkt, es wurde noch keine URL gesperrt, ein Download verhindert oder eine Mail angekreidet. Das liegt wohl daran, dass ich mich eher in den hellen Bereichen des Internets rumtreibe und Google Mail Mails nicht von Antivir gescannt werden können, da das kein lokaler Client ist. Nicht, dass ich mir bei Google Mail deswegen Sorgen machen müsste 😉
Aber im Kontrollfenster des Online Schutzes wird ersichtlich, dass im Hintergrund jede Netzwerkaktivität geprüft wird. Auch Dropbox oder andere lokal installierte Programme, die mit dem Internet arbeiten, werden gescannt. Das hilft sicher bei Schädlingen, die bereits auf dem Computer eingenistet sind und versuchen mit Servern im Internet zu kommunizieren.
Avira Antivir Premium ist ein guter Schutz für den privaten Computer. Meine größte Sorge der letzten 2 Tests, die False Positives, wurden leider auch von Antivir nicht richtig behandelt aber davon abgesehen habe ich nichts zu meckern. Für den etwas günstigeren Preis erhält man einen ebenso soliden digitalen Schutz.
3 Lizenzen habe ich natürlich auch für euch, die gibts es bald mit NOD32 und Kaspersky Anti-Virus zusammen.
Allein schon wenn ich den Namen „Luke Filewalker“ höre, fange ich an zu schreien. Antivir war schon zur Jahrtausendwende schrottig und wird sich seitdem wahrscheinlich kaum verbessert haben.
Zwar lese ich deinen Beitrag erst jetzt, legte mir aber auch AntiVir Premium 2012 zu. Mir ist dabei aufgefallen, dass es bei WordPress-Plugins laut aufschreit… URLs selbst kann man wohl nicht direkt ausschließen, oder?