Gibt es noch Privatsphäre bei Google?
Themen wie Datensammler und Privatsphäre bei Google sind immer in der Diskussion. Eines dieser Themen, wenn auch ein alter Hut, möchte ich heute als Einstieg in die Google Privatsphäre-Überprüfung nutzen. Gestern sah ich ein Video, in dem es um die „Anschuldigung“ ging, dass Google dauerhaft und heimlich alle verfügbaren Audioquellen anzapft, verarbeitet und Werbung daraufhin ausrichtet. Laptopmikro, Headset, Android Smartphone, solche Mikros als Quellen. Hier das Video:
Klarer Hinweis: Der Autor hat selbst in seinen Video-Anmerkungen darauf hingewiesen, dass der Test nicht wissenschaftlich genug war. Der Youtube Stream dieses Versuchs könnte Schuld gewesen sein. Ein anderes Video, als Antwort auf den ersten Test, geht wissenschaftlicher vor, hat aber ebenfalls Schwächen in der Ausführung. Der Autor dieses Videos bemerkt die zeitliche Verzögerung der Auswirkungen und die Art des Werbungstests und in den Kommentaren gibt es weitere Hinweise.
Daten kontrollieren und Datensammler einschränken
Google sammelt viele Daten, kein Zweifel. Trotz allem: Einige Datensammler lassen sich konfigurieren oder deaktivieren, viele von euch vorhandenen Daten zeigt euch Google ebenfalls. Dafür gibt es einige Seiten, Tools und Einstellungsdialoge, die ihr unbedingt als starker Google Nutzer kennen und benutzen solltet. Ihr müsst für die folgenden Links mit eurem Google Account angemeldet sein:
- Zentrale Schaltstelle ist die Seite eures Google Accounts, in diesem Artikel mit Fokus auf die Kategorie „Persönliche Daten & Privatsphäre“. Schaut euch alles mal an, gibt viel zu Entdecken.
- Zum Thema: Die Seite eurer Aktivitätseinstellungen. „Aktivitäten“ sind also Seite und Bereiche, in denen ihr Daten generiert. Hier konfiguriert ihr:
- die Unterkategorien Web- und App-Aktivitäten (Chrome-Verlauf und mehr) über alle verbundenen Geräte dieses Google Kontos hinweg,
- den Standortverlauf (wann wart ihr wo wie lange usw., Deaktivierung überlegungswert),
- die Geräteinformationen (enthält Cloud-Daten eurer Mobilgeräte, sollte aktiviert bleiben),
- die Sprach- & Audioaktivitäten, vor allem mit Blick auf diesen Artikel zu überdenken, ob man Google das erlaubt – wobei es offiziell nur aktiv ist, wenn „Ok Google“ oder das Mikrofonsymbol benutzt wird, also mit Nutzerinteraktion,
- sowie zwei Youtube Settings, den Suchverlauf und Wiedergabeverlauf.
- Diesen Punkt habe ich in einem anderen Artikel schon einmal im Detail beschrieben und Tipps gegeben, aber der Vollständigkeit halber und da es leichte Änderungen gibt: Der Privatsphärecheck durchläuft 6 Schritte: Die genannten Aktivitätseinstellungen von Punkt 2, Einstellungen von Youtube Settings und Google Fotos, Erreichbarkeit/Auffindbarkeit, Google Plus sowie Werbungseinstellungen (Personalisierte Werbung usw.)
- Diese Übersicht enthält alle eure Aktivitäten (also von Google gesammelte und frei einsehbare Daten), schaut hier mal durch, ob ihr Inhalte findet, die ihr nicht gesammelt haben wollt. Anpassungen dann siehe Punkt 2 und 3.
- Weiter unten auf der „Persönliche Daten & Privatsphäre“ Seite werden weitere Informationen über euch angezeigt, damit verbunden einige weitere Einstellungsseiten. Unter anderem eure „Über mich“ Seite, Sozialen Empfehlungen und allgemeine Sucheinstellungen.
- Außerdem: Das Dashboad – ein großes Tool mit zentraler Bedeutung. Es enthält noch einmal alle Daten und Einstellungen eures Accounts in einer großen Übersicht, von der aus ihr schnell und einfach diese Daten einsehen könnt.
- Ihr könnt sehr einfach von allen Daten ein Backup erstellen – einfach so zur Sicherheit oder bevor ihr beispielsweise eure Google Einstellungen ändern oder den Google Account schließen wollt.
- Letzter interessanter Punkt, den ich auch noch nicht kannte: Der Kontoinaktivitäts-Manager. Diese(r) Manager, also letztlich Personen/Kontakte, erhält Zugriff auf deinen Google Account, wenn du diesen für eine definierte Zeit (3-18 Monate) nicht verwendest. Die schlüssigsten Erklärungen dafür sind: Google komplett den Rücken zugekehrt ohne vorher zu löschen, schwere Krankheit / Gedächtnisverlust o.Ä. und Tod. Ich halte es also für keine schlechte Idee, die wichtigste(n) Person(en) von euch (Eltern, Familie, Frau/Mann…) dort zu registrieren. Es könnte den „Hinterbliebenden“ (in welcher Form auch immer) in dem Moment weiterhelfen.
Soweit… Ich denke mal die wichtigsten Punkte der Privatsphäre sind angesprochen. Über den Bereich „Anmeldung & Sicherheit“ in eurem Konto lässt sich ebenfalls viel erzählen, aber das in einem gesonderten Artikel.
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